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20/12/2018 / Comments (0)

Isomatten Kaufberatung

Isomatten Kaufberatung

Worauf muss ich beim Kauf einer Isomatte achten?

Wer einen Trekking Urlaub oder eine mehrtägige Outdoor-Tour plant und im Freien oder im Zelt übernachten will, benötigt meist eine Isomatte. Die Auswahl ist zwar nicht ganz so kompliziert, wie die Suche nach einem Schlafsack, aber auch bei der Isomatte gibt es einiges beim Kauf zu beachten. Mit dem nachfolgenden Artikel wollen wir dir bei deiner Entscheidung helfen und sagen dir, worauf du beim Kauf einer Isomatte achten musst.

Zunächst stellt sich dir womöglich die Frage, warum du eigentlich noch eine Isomatte benötigst, wo du doch bereits einen für deinen Einsatzzweck perfekten Schlafsack gekauft hast. Die Antwort ist, dass die Isomatte den Körper von unten her vor Kälte schützt, dies kann ein Schlafsack nur bedingt erfüllen. Aufgrund des Liegens im Schlafsack wird das Füllmaterial unter dir komprimiert und zusammengedrückt. Folge ist, dass sich dort keine Luft sammeln und erwärmen kann. Folglich wirst du von unten schneller frieren. Außerdem bietet die Isomatte einen besseren Liegekomfomfort, da du nicht mit deinem Schlafsack auf der harten Erde oder auf Steinen liegen musst.

Typen von Isomatten

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Typen von Luftmatratzen: Die Schaumstoffisomatte und die selbstaufblasbare Isomatte.

Die Schaumstoffisomatte

Die Schaumstoffisomatte kennt wahrscheinlich jeder noch von früher. Sie besteht zumeist ausschließlich aus Schaumstoff (sog. Polyethylen) und ist aufgrund dessen sehr leicht und widerstandsfähig. Da die Herstellung nicht sehr teuer ist, ist der Anschaffungspreis auch sehr günstig. Weitere Vorteile gibt es jedoch nicht wirklich. Insgesamt überwiegen eher die Nachteile bei der „Retro“ – Isomatte. So ist das Packmaß sehr groß, da die Schaumstoff-Isomatte nur gerollt werden kann. Außerdem sind sie in der Regel nicht sehr dick, sodass die Isolierung eher schwach ist. Größter Nachteil ist jedoch der Liegekomfort. Der Schaumstoffisomatte eilt der Ruf hinterher nicht sehr bequem zu sein. Dies können wir nur bestätigen. Für einen erholsamen Schlaf ist es vor allem wichtig bequem und angenehm zu liegen. Dies schaffen unseres Erachtens Schaumstoff-Isomatten nicht, auch wenn manche Hersteller versuchen die „Retro“-Isomatte aufzubessern, indem sie in den Schaumstoff Zellen integrieren. In den Hohlräumen soll sich Luft ansammeln können und so den Komfort und die Isolation verbessern.

Die selbstaufblasbare Isomatte

Selbstaufblasende Isomatten sind grundsätzlich mit einem Polyethylen oder Polyurethane -Schaum gefüllt. Entsprechend Luftkammerprinzip gibt es tausende von Zellen, die sich mit Luft füllen. Wird das Ventil geöffnet, führt dies zu einem Anziehen der Luft bis zum Druckausgleich. Der Schaum dehnt sich bis auf seine Ursprungsgröße aus.

Der sich in der Isomatte befindliche Schaum hat den Vorteil, dass er sehr gut komprimiert werden kann und außerdem sehr leicht ist. Gleichzeitig bietet er eine ausgezeichnete Wärmeisolierung und liegt sich sehr bequem. Das Herauslassen der Luft passiert in der Regel sehr einfach durch das Öffnen des Ventils und das Zusammenrollen der Isomatte, wodurch (fast) alle Luft entweicht. In den letzten Jahren ist die selbstaufblasbare Isomatten zum Standard geworden und grundsätzlich unseres Erachtens die beste Wahl. Einziger Nachteil kann sein, dass solche Isomatten im Falle eines Lochs ihre komplette Isolierfähigkeit verlieren und geflickt werden müssen.

Am Rande erwähnt seien Luftmatratzen, die auf den ersten Blick als Ersatz für eine Isomatte geeignet scheinen. Unseres Erachtens sind sie als Isomatten Ersatz für den Outdoor Einsatz aber weniger gut geeignet. Dies hat mehrere Gründe. Einerseits schützen sie vor der Kälte von unten eher schlecht, da die Luftmatratze einen zirkulierenden Luftstrom begünstigt und außerdem kein Isolationsmaterial besitzt. Andererseits bieten sie eine geringere Stabilität und verhindern so einen entspannten und erholsamen Schlaf.

Was ist beim Kauf einer Isomatte zu beachten

Beim Kauf einer Isomatte sollten Sie insbesondere auf folgende Merkmale achten: Wärmeisolierung, Gewicht, Größe sowie Verarbeitung und Material.

Wärmeisolierung

Die Wärmeisolierung ist das wichtigste Kriterium beim Kauf einer Isomatte. Maßstab für die Wärmeisolierung ist der R-Wert (aus dem Englischen: „Resistance“). Der R-Wert kennzeichnet den Wärmedurchgangswiderstand eines Materials. Je höher der R-Wert ist, destso höher ist der Wärmedurchgangswiderstand und somit die Wärmeisolierung. Der Wert wird immer für die komplette Isomatte angegeben, Außenmaterial und Füllung werden zur Messung berücksichtigt. Wie auch beim Schlafsack, ist der Wert aber rein subjektiv, da die Messung zwar im Labor stattfindet, aber dem durchschnittlichen Kälteempfinden einer Person entspricht. Der R-Wert kann somit nur als Richtwert (entgegen vieler anderer Darstellungen im Internet) dienen. Jemand der schneller friert, sollte daher lieber einen höheren R-Wert wählen. Generell gibt es die einfache Faustregel: Je dicker die Isomatte, destso höher der R-Wert. Nachfolgend die Normen für den R-Wert:

R-WertTemperaturbereich
00: bis 15°C
1bis 7°C
2bis +2°C
3bis -5°C
4bis -11°C
5bis -17°C
6bis -24°C
7bis -32°C
8bis -38°C
9bis -45°C
10bis -50°C

Genrell lässt sich sagen, dass R-Wert 1 und 2 nicht wintertauglich sind. 3 (ohne Bodenfrost) und 4 sind für den allgemeinen Gebrauch, auch im Winter geeignet. R Wert 5 und 6 werden im alpinen Bereich (z. B. Biwakieren) und Expeditionen (in Europa) eingesetzt. R Wert 7 bis 10 sind für Extrem-Expeditionen (auch außerhalb Eurpopas) gebräuchlich. Sofern kein Wert angegeben ist, dann kann ist die Matte nicht normiert und es ist zumindest wahrscheinlich, dass die Isomatte nicht für den Outdoor-Gebrauch, insbesondere auch bei kälteren Temperaturen nicht geeignet ist.

Größe und Gewicht

Des Weiteren ist zu klären, welche Größe man benötigt. Standard ist eine Größe von 180 cm Länge und 50 cm Breite. Das genaue Maß weicht aber von Hersteller zu Hersteller ab. Vorteil der Standardgröße („Regular“) ist, dass Zelte meist hierauf ausgelegt sind. Beispielsweise passen 2 Regular – Isomatten stets in ein 2 Personen-Zelt nebeneinander hinein. Manche Hersteller, wie z. B. Therm-A-Rest bieten auch eine spezielle, etwas kleinere Größe für Frauen an – „Woman Regular“ – WR. Viele Hersteller bieten aber auch „Übergrößen“ an, die länger und breiter sind als Standard. Letztlich kommt es aber immer auf einen Selber an. Viele Leute kaufen ihre Isomatte auch etwas zu kürz, da es ihnen nichts ausmacht, wenn die Füße 5 cm über die Isomatte ragen. Wiederum andere bevorzugen extra breite Isomatten, um bequemer schlafen zu können und nicht bei jeder Drehung von der Isomatte zu fallen.

Nachfolgend eine Tabelle, die zur Orientierung bei den Größen dienen soll. Die Werte weichen bei jedem Hersteller einzig um ein paar Zentimeter ab.

BezeichnungGröße
Women Regularca. 50 x 170 cm
Regularca. 52 x 185 cm
Largeca. 65 x 200 cm
Extra Largeca. 75 x 200 cm

Die zusätzlichen Zentimeter haben natürlich auch Einfluss auf das Gewicht. So musst du für sich entscheiden, was wichtiger ist: Größe oder Gewicht? Die leichtesten Isomatten in unserem Test wiegen ca. 500 Gramm. Günstigere, aber schwerere Modelle wiegen bis zu 1,5 kg. Das passende Modell ist auch hier wieder vom Einsatzzweck und Einsatzgebiet abhängig. Bei Trekkingstouren kommt es wahrscheinlich auf ein geringes Gewicht an. Bei Camping – Ausflügen steht wahrscheinlich eher der Komfort anstatt dem Gewicht im Vordergrund. Apropo Gewicht: Die meisten Hersteller geben kein Maximal-Belastungs-Gewicht an. Dies ist so, da zumindest Marken-Isomatten problemlos auch schwerere Menschen tragen können.

Verarbeitung und Material

Im Allgemeinen sind selbstaufblasbare Isomatten mit Polyethylen oder Polyurethane gefüllt. Das Obermaterial sollte auch rutschfesten, gummierten Polyesterstoff, Polyester-Hartschaum, PU-Stoff oder auch anderen schweißresistenten und atmungsaktiven Materialien bestehen. Die Seite, die auf dem Boden liegt, sollte aus einer gummierten und rutschfesten Polyesterschicht bestehen.

Bei den Schaumstoff – Isomatten bestehen preisgünstigere Isomatten zumeist aus offenporigem Schaumstoff. Dieser hat den Nachteil, dass er sich recht schnell mit Feuchtigkeit vollsaugt und zudem seine Dämpfung verhältnismäßig schnell verliert. Hochwertigere Schaumstoff – Isomatten bestehen aus geschlossenzelligen Schaumstoff.

Last modified: 20/12/2018